MINIMALINVASIVE KUNSTPÄDAGOGIK

Mit einer „minimalinvasiven Kunstpädagogik“ sind im Sinne einer Komplexitätsreduzierung minimalistische (Material-)Impulse gemeint, die ein Höchstmaß an materiellen und immateriellen künstlerischen Bewegungen initiieren. Eine zeitgemäße Herangehensweise für den schulischen Kontext im Sinne eines „make it simple“. Im Moment forsche ich im schulischen Kontext an derartigen Unterrichtsszenarien.

 

 

SCHUL   –  ART

Kunst bewegt –

bewegt werden

auf schulische Art.

Mehr zu sehen gibt es hier.

 

 

STOP TEACHING

Ein inspirierender Titel einer Tagung im Fachbereich Kunst der Universität Bremen.

Aufhören zu unterrichten? Was gäbe es stattdessen zu tun? Kunst? Etwas Neues?

Die faszinierenden Praxisbeispiele, die auf der Tagung vorgestellt worden, sind nachzulesen im Artikel

Kunst oder Unterricht? in den BDK-Mitteilungen 2/2013. S. 41-42.

Außerdem gab es nach der Tagung der Reflexion noch weiterführende Gedanken:

26.2.2013: ” S T O P     T E A C H I N G ? ” 

Nachlese zur kunst- und theaterpädagogischen Tagung “STOP TEACHING?” (30.11.2012, Universität Bremen)

Fragen, die nach der Diskussion blieben:

Können sich Kunstlehrende darauf reduzieren lassen, dass sie vorrangig Noten geben und erziehen? Wenn Kunst-Lehrende nicht mehr “künstlern”, was haben sie dann noch zu lehren? Worin liegt der Unterschied zwischen einer von einem Hundertwasserhaus inspirierten Laterne und einer von Lili Fischers Performance inspirierten Forschung zu Lili Fischers Thema gemäß Lili Fischers Methoden? (30.11.2012)

Was ist minimal-invasiv?

Das für die Tagung gebildete Verständnis von “minimal-invasiv” stützt sich auf das von Sugata Mitra in Indien entwickelte Konzept der minimal invasiven Erziehung/Bildung („Minimally Invasive Education“). Entdeckt wurde dieses Prinzip 1999 im Kalkaji-Experiment: In einem Slum in Neu Delhi, wurde ein Loch in einer Mauer ausgehöhlt und darin ein Computer eingebettet (vgl.: Dangwal und Thounaojam 2011, S. 121). Der Computer wurde als Lernstation von den Kindern angenommen, eigenständiges Lernen entwickelte sich. Ab 2001 schafft das Institut „Hole-in-the-Wall Education Ltd.“ (HiWEL) Kindern in armen Gebieten, einen Zugang zu Bildung, der sich vom traditionellen Schulunterricht unterscheidet. Der unbeaufsichtigte Zugang zu Computern mit Internet-Anschluss ermöglicht den Kindern die eigenständige Wissensaneignung. (vgl.: Chatterjee 2009, o.S.). Begleitende Studien zeigen: Wenn Kinder in eine Umgebung eintreten, in der das Lernen nicht speziell herbeigeführt werden soll, konstruieren sie ihr Wissen aktiv und entwickeln einen kritischen Einblick in ihre eigene Denkweise. Selbstmotivation, kooperatives Lernen, geteilte Metakognition und selbstorganisierendes Verhalten zeigen sich (vgl. z.B.: Dangwal und Thounaojam 2011, S. 120ff. u. 131). Lernen wird abgekoppelt vom Lehrenden als Mittelpunkt und Initiator von Alphabetisierungsprozessen. Ein Vermittlungsanspruch ist so nicht zu spüren. Sugata Mitra definiert deshalb „Minimally Invasive Education“ als eine pädagogische Methode, „that uses the learning environment to generate an adequate level of motivation to induce learning in groups of children, with minimal, or no, intervention by a teacher.“ (HIWEL 2012, o.S.). (11.02.2013).

Was wäre maximal-invasiv? (26.02.2013)

Literatur zur Vertiefung der Tagung:

Chatterjee, P. (2009): Oscar Favorite Slumdog Millionaire Inspired by NIIT`s `Hole in the Wall` Initiative. In: “reuters.com/article/2009/02/17/idUS191330+17-Feb-2009+BW20090217”. [25.11.2012].

Dangwal, R. u. Thounaojam, M. u. Hole-in-the-Wall Education Ltd., India (2011): Self Regulatory Behaviour and Minimally Invasive (MIE) Education: A Case study in the Indian Context. In: IJEDICT 2011, Vol. 7, Ausgabe 1, S. 120-140.

Hamburger Kunsthalle (2008): Lili Fischer. Testflug der Schnaken. In: “hamburger-kunsthalle.de/archiv/seiten/fischer_2008.html”. [8.1.2013]

Hammerschmidt, R. (2012): KLANK. In: “musikerinitiative-bremen.de/bands/klank/”. [8.1.2013]

Hensmann, D.A. (2013): Kunst oder Unterricht? (2013). Ein Bericht anlässlich der Tagung “Stop Teaching?” Universität Bremen im November 2012. BDK-Mitteilungen 2/2013. S. 41-42.

HiWEL (2011): Offizielle Web-Site der Whole-in-the-wall Education Ltd. In: “hole-in-the-wall.com/abouthiwel.html”. [25.11.2012].

KLANK (2013): Offizielle Web-Site. In: http://www.klank.cc.  [19.02.2013].

Mediennetz Hamburg (2009): „Rattifizierung“. In dies.: Tageszusammenfassung vom Jahr der Künste. In: “youtube.com/watch?v=OGvcrfnUcDM”. 00:01:47 – 00:03:12. [08.01.2013].

Piekenbrock, M. u. Rose, C. (2012): No Education. In: “ruhrtriennale.de/downloads/2-18-7317/07_links_No_Education_frei.pdf”. [8.1.2013].

Plattenkratzer (2007): „Flashmob Lübeck: Mühlentor-Kreisverkehr“. In: “youtube.com/watch?v=BJHbx5OZDh0”. [08.01.2013].

Primavesi, P. u. Deck, J. (Hrsg.) (2013): Stop Teaching!: Neue Theaterformen mit Kindern und Jugendlichen. Transcript: Bielefeld (Erscheinungstermin: Mai 2013).

Rimini-Protokoll (2010): Herr Dağacar und die goldene Tektonik des Mülls. In: “rimini-protokoll.de/website/de/project_4732.html”. [8.1.2013]

Sting, W.; Mieruch, G.; Stüting, E.M.; Klinge, A.K. (Hrsg.): TUSCH: Poetiken des Theatermachens. Werkbuch für Theater und Schule. Kopaed: München.

 

ARTIST – ART – CHILD

Participatory Artist Projects in the field of early childhood education

ARTIST-ART-CHILD dokumentiert partizipatorische Künstlerprojekte, an denen Vorschulkinder und Oberstufenschüler beteiligt wurden. “Carnaval de Basura” von Eduardo Abaroa und “Soziale(s) Plastik” von Gerhard Baer wurden in Mexiko-Stadt realisiert. Mehr…